Das Wort Mindfulness ist zu einem richtigen BUZZ-Word geworden, aber was bedeutet Mindfulness eigentlich und wie praktiziert man es?
Mindfulness /ˈmʌɪn(d)f(ʊ)lnəs/
Ist ein mentaler Zustanden der durch das bewusste leben und erleben des gegenwärtigen Moments entsteht. Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken werden ohne darüber zu urteilen, anerkannt und akzeptiert. Diese Methode der Bewusstseinserkennung wird auch oft für therapeutische Zwecke genutzt.
Schon vor tausenden von Jahren, waren sich die Urvölker der Vorteile von Achtsamkeitspraktiken bewusst, und heute belegt auch die Wissenschaft die faszinierenden Auswirkungen auf unseren Geist und Körper;
Stressreduzierung
Reduziertes Gedankenkreisen
Verminderte negative Denkmuster
Weniger emotionale Reaktivität, effektivere Emotionsregulation
Mehr kognitive Flexibilität
Verbessertes Gedächtnis
Hilft bei Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck, Diabetes, chronischen Schmerzen
Hilft bei Sucht und Rückfall
Mindfulness | Achtsamkeit kann in jedem Moment, jeden Tag praktiziert werden.
Sei es beim Zähneputzen, beim Essen, beim Plaudern mit deiner Freundin oder während einem Abendspaziergang.
Es geht darum, im gegenwärtigen Moment zu sein und deine Empfindungen, Emotionen und Gedanken im Istzustand anzuerkennen.
Zum Einstieg, bringe den Fokus auf die Dinge, die du täglich tust. Wenn du unter der Dusche stehst, nimm wahr wie sich das Wasser auf der Haut anfühlt und wie dein Shampoo riecht. Beim Essen, lasse den Fernseher ausgeschalten und konzentriere dich darauf, was du auf deinem Teller siehst, wie das Essen riecht, wie es schmeckt und was du im Körper wahrnimmst. Vorerst nur der Achtsamkeit selbst Achtsamkeit entgegen. Erinnere dich auch tagsüber immer wieder daran, dass du dabei bist mehr Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren. Platziere strategisch gesetzte Erinnerungen in deiner Umgebung. Zum Beispiel: Platziere eine Post-it-Nachricht am Badezimmerspiegel, an der Kaffeemaschine oder einem anderen Ort den du jeden Tag unweigerlich wahrnimmst. Die Nachricht könnte lauten; Ein Moment der Achtsamkeit - nimm in aller Ruhe deine Umgebung, deine Empfindungen und Gedanken wahr - ohne darüber zu urteilen.
Oder auch,..
Stelle dir einen Wecker zu Beginn deiner Mittagspause, mit einer Nachricht wie dieser; 4 Stunden mentale/physische Arbeit getan. Es ist Zeit für eine Pause. Relax und versorge mit dem Mittagessen, Geist und Körper mit neuer Energie. Bringe die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment und genieße mentale Ruhe und das wohltuende Essen.
Jeden Tag strömen so viele Eindrücke auf uns ein, da ist es ein leichtes das Projekt mehr Mindfulness im Alltag kurzweilig zu vergessen. Nutze deine Umgebung, zu deinem Vorteil und hinterlasse dir selbst Zeichen, Erinnerungen und Nachrichten.
Gut Ding braucht Weile!
Es ist wie bei jeder Gewohnheit die man loswerden, ändern oder neu integrieren möchte, zuerst bedarf es Aufwand, dann geht es schon in Richtung Autopilot über und dann in sattelfeste Gewohnheit auf die man sich verlassen kann.
Wir erfahren die Welt um uns herum durch unsere 5 Sinne. All die wahrgenommenen Empfindungen - sehen, riechen, schmecken, fühlen und hören, werden an das Gehirn weitergeleitet und mithilfe von unserem Erfahrungsschatz interpretiert. Daraus entspringt unsere individuelle Wahrnehmung und in weiterer Folge unsere individuellen Gewohnheiten. Wenn man nun lang gelebte Gewohnheiten ändern möchte, dann gilt es unseren derzeitigen Erfahrungsschatz mit neuen Erfahrungen zu überschreiben. Erst, wenn wir ins Tun kommen, geben wir uns selbst die Chance, ein neues Reaktionsmuster kennenzulernen und uns daran zu gewöhnen.
“There is nothing either good or bad, thinking makes it so.” Shakespear
Speziell anfangs bedarf es deiner Aufmerksamkeit und deinem Fokus. Bis dato ist es der Geist gewohnt frei heraus zu interpretieren und zu urteilen, daher wird es sich am Anfang ungewohnt anfühlen Achtsamkeit zu praktizieren, und das ist ganz normal. Die Pampers wurde dir damals ja auch nicht von heute auf morgen weggenommen!
Sei geduldig, verständnisvoll und liebend mit dir selbst und erlaube dir den Dingen mit Offenheit entgegenzutreten.
Der Weg hin zu mehr Achtsamkeit ist eigentlich super simpel. Du lenkst den Fokus auf den gegenwärtigen Moment und nimmst diesen bewusst, mit all deinen Sinnen, wahr. Gedanken lässt du, in diesem Moment der Ruhe und Innigkeit, vorbeiziehen. Die Herausforderung besteht darin sich nicht auf seine Gedanken einzulassen. Denn es ist genau das, woran unser Verstand gewöhnt ist und was er automatisch tut. Diesen Automatismus gilt es zu durchbrechen und das bedarf Achtsamkeit und Fokus vor allem anfangs, bis diese neue Art mit der Situation umzugehen zur Gewohnheit wird.
Wir sind zu sehr an unsere viel beschäftigten Köpfe gewöhnt und müssen neu lernen, ohne sie zu leben.
“Du musst deinen Geist zum Schweigen bringen.” - Nein!
Lasse dich nicht von gängigen Aussagen wie „du musst deinen Geist zum Schweigen bringen“ täuschen. Nein, Nein, Nein ..
So ist es nicht! Sich voll und ganz auf den gegenwärtigen Moment einzulassen, wird deinen Geist zum Schweigen bringen. Wenn du dich darauf konzentrieren, deinen Geist zum Schweigen zu bringen, lastest du dir enormen Druck auf und dein Geist wird dadurch nur noch unruhiger und deine Gedanken noch lauter.
Die Reise ist das Ziel
Und diese spezielle Reise ist von Geduld, Verständnis und Ehrlichkeit geprägt. Du wirst dein Ziel eines achtsamen Lebens nicht erreichen, wenn du versuchst dich durch den Prozess durchzueilen.
Mindfulness erlaubt es dir, deine Empfindungen wahrzunehmen, frei von Interpretationen und Bewertungen und in Freiheit zu leben. Lea Metz - homeyogi
Dieser Artikel wurde auch publiziert auf YogaZeit.at .
Quellen: Achtsamkeit:
Gewohnheiten: https://jamesclear.com/atomic-habits
Umgebung zum eigenen Vorteil nutzen
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